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Bei den Banken besteht ein Nachholbedarf bei Automatisierungsgrad der Geschäftsprozesse

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In den Banken in Deutschland läuft noch zu viel per Hand ab. Nur jeder zweite Manager hält den Automatisierungsgrad für hoch. Die andere Hälfte sieht Nachholbedarf. In 64 Prozent der Institute steht die durchgängige Automatisierung der Geschäftsprozesse deshalb weit oben auf der Agenda 2019 und darüber hinaus. Das Hauptziel sind Einsparungen von Kosten, um die Erträge zu steigern. Das sind Ergebnisse aus dem „Branchenkompass Banking 2018“ des IT-Konzerns Sopra Steria Consulting und dem „F.A.Z.-Institut“. Mehr als hundert Führungskräfte aus der Bankenbranche wurden befragt.

Das Zielbild der Banken sei klar. In einigen Jahren sollen sich die Mitarbeiter voll auf wertschöpfende Arbeiten wie die fachliche Beratung der Kunden konzentrieren können. Wiederkehrende Jobs wie das Abgleichen von Fehlerlisten bei nächtlichen Zahlungsabläufen, das Zurücksetzen von Passwörtern im IT-Helpdesk, Routineprüfungen in der Geldwäscheerkennung und viele weitere Prozesse sollten teil- oder möglichst vollautomatisiert werden. Die Institute wollen damit teure manuelle Arbeitsschritte auf ein Mindestmaß reduzieren und ihre Mitarbeiter von so genannten „Cut-and-Paste-Tätigkeiten“ entlasten. Sie sollen beispielsweise von der Erstellung gesetzlich vorgeschriebener Auskünfte befreit werden, wie die seit November obligatorische Jahresauskunft zu den Gesamtkosten einer Kontoverbindung.

Die Banken erwarteten eine spürbare Verbesserung ihrer Ertragssituation. Technologische Möglichkeiten wie Robotic Process Automation (RPA) und künstliche Intelligenz (KI) sollen den Banken künftig Einsparungen in spürbarer Höhe bescheren und damit helfen, die Profitabilität zu steigern. 48 Prozent der für die Studie Befragten halten Automatisierung für die wichtigste kostensenkende IT-Investition der kommenden zwölf Monate. Das Potenzial eines Wechsels auf Standardsoftware sowie die Ablösung von Uralt-Kernbanklösungen seien in vielen Instituten ausgereizt oder hätten nicht den gewünschten Effekt erzielt.

Das Schalten auf Automatik sei für Banken somit nicht nur ein Kostenfaktor. Der gesamte digitale Transformationsprozess der Branche hänge davon ab, wie es Instituten gelingt, schnell, am besten in Echtzeit, Leistungen zu bringen. Eine möglichst hohe Dunkelverarbeitungsrate, der Fachausdruck für Vollautomatisierung, sei ein zentraler Erfolgsbaustein für das Kundenerlebnis. Informationen und Bankleistungen müssten immer und sofort verfügbar sein. Jede zweite Bank setze dabei große Stücke auf den Einsatz künstlicher Intelligenz, um beispielsweise Abläufe im Beratungsprozess zu unterstützen und Kunden automatisiert Auskünfte und Empfehlungen zu Bankprodukten zu geben. Jedes dritte Institut sehe zudem großes Potenzial, dass intelligente Software den Bankberater mit Analysen und Fakten unterstützt.

„Für eine Bank im Digitalzeitalter ist Prozessautomatisierung eine absolute Grundvoraussetzung, um digitale Leistungen nach heutigen Online-Standard anbieten zu können“, sagt Martin Stolberg, Director Banking von Sopra Steria Consulting. „Nur mit automatisierten Prozessen können Banken beispielsweise Leistungen 24 Stunden am Tag für Kunden anbieten und dem Kunden ohne große Verzögerung passende Lösungen vorschlagen“, so Stolberg.

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von factum
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